Highlight Towers München-Schwabing

Das Hochhausensemble am Münchner Tor entstand in Münchens Parkstadt-Schwabing. Der Gebäudekomplex besteht aus zwei schmalen Hochhausscheiben mit 28 bzw. 33 Geschossen mit einer Höhe von 106 m und 123 m sowie zwei Gebäuden mit fünf und sieben Geschossen. Die Grundrisse der Hochhäuser sind Parallelogramme, die von Rechtecken mit 80 m x 13,5 m umschrieben werden. Die Hochhäuser werden durch Brücken verbunden, die den Abstand von 22 m überspannen und in die seitlich der Scheiben angeordneten Stahl-Glas-Aufzugstürme eingehängt werden.
Die in beiden Hochhausscheiben für die obersten Geschosse aus-gebildeten Dachschrägen, die als Stahlrahmen mit Glasfassade und Glasdach konstruiert sind, erhöhen die transparente Erscheinung des Ensembles maßgeblich.

Die Aussteifung der beiden Hochhäuser erfolgt unabhängig voneinander, da hiermit eine getrennte Errichtung der Hochhaus-scheiben ermöglicht wird. Aufgrund der großen Schlankheit der Hochhausscheiben in Querrichtung von 1:10 werden als primär ausstei-fende Tragsysteme jeweils in den Endbereichen Stahlverbund-Fachwerksysteme mit einer im Grundriss U-förmigen Struktur vorgesehen. In Gebäudequerrichtung wird dabei ein K-Fachwerk mit biegesteifen Riegeln eingesetzt.

 

In Verbindung mit den Geschossdecken ergibt sich die Gesamtaussteifung. Üblicherweise angeordnete Stahlbetonkerne sind somit nicht erforderlich. Die Abtragung der vertikalen Lasten aus den Flachdecken erfolgt durch Stahlverbundstützen, deren Durchmesser über die Höhe den statischen Erfordernissen entsprechend variiert.
Die einzelnen Gebäudeteile werden über das als monolithischen Stahlbetonbaukörper ausgebildete dreigeschossige Tiefbauwerk flach gegründet. Die Dicke der Bodenplatte beträgt im Regelfall 1,50 m. In den Bereichen unter den Hochhäusern wird die Bodenplatte auf 3,0 m, im Bereich der vier Aussteifungselemente örtlich auf bis zu 5,0 m ver-stärkt. Aufgrund des anstehenden Grundwassers wird das gesamte Tiefbauwerk fugenlos als „Weiße Wanne“ ausgeführt. Die Bereiche der Untergeschosse, die nicht unter den Hochhäusern liegen werden zur Sicherstellung einer ausreichenden Auftriebssicherheit mit einer Zugverankerung in Form von Verpresspfählen versehen.

Besonderheiten
Die Decke über dem 1. UG mit einer Dicke von 60 cm wird zur Aufnahme der Flächenlasten und zur Abtragung der horizontalen Lasten im Bereich der Hochhäuser herangezogen. Zusätzlich beteiligt sich die Deckenscheibe an der Gesamttragwirkung des „Kellerkastens“. Im Bereich der Aussteifungselemente der Hochhäuser in Gebäudequerrichtung sind vier Stahlbetonwandscheiben vorgesehen, um die angreifenden Horizontallasten über die Bodenplatte in den Baugrund abzuleiten. Diese Schotte werden wie die Stützen im Bereich unter den Hochhäusern aus Beton B 85 hergestellt. Die Baustelle wird auf Grund des hohen Schwierigkeitsgrades im Sinn von Art. 78 BayBO im Schichtbetrieb überwacht.

Bauherr
Bürozentrum Parkstadt München-Schwabing KG
v.d. Koellmann AG, Wiesbaden

Architekten
Murphy/Jahn, Chicago

Tragwerksplanung
Werner Sobeck Ingenieure,
Stuttgart

Baujahr/Ausführung
Mai 2002 bis 2004

Baukosten
170 Mio. €
Bauwerksklasse 5

Leistungen
Bautechnische Prüfung
Bauüberwachung

Next Feodor-Lynen-Gymnasium Planegg