Halbanschluss Freiham A96

Im Zuge der Erstellung des Halbanschlusses Freiham wurde zur Überführung der Einfahrtsrampe über die A 96 ein neues Brückenbauwerk (BW 164) errichtet.

Die in Stahlverbundbauweise ausgebildete Brücke führt über zwei Felder mit Stützweiten von 46 m und 60 m. Der am Untergurt 4 m breite trapezförmige Stahlhohlkasten weitet sich nach oben auf 5,80 m auf. Die Gesamtbreite des Überbaus und der Kappen beträgt 12,50 m. Das Quergefälle der 30 cm dicken Fahrbahnplatte von 4% führt zu unterschiedlichen Steghöhen des Hohlkastens mit Konstruktionshöhen von 2,50 m bis 2,90 m. Der Kreuzungswinkel von 43,1 gon, der Radius im Grundriss von 246 m und im Aufriss von 2200 m dient einer flüssigen Linienführung. Die Formtreue des Querschnitts wird durch im Abstand von 3,0 m bis 4,0 m angeordnete Querschotte erreicht. Die Endquerträger an den Widerlagern werden zur Aufnahme der Torsionsbeanspruchung aus dem Überbau über die schrägen Stege hinaus beidseitig verlängert. Die Auflagerpunkte weisen damit eine Spreizung von 7,80 m auf.

Im Bereich der Fahrbahnkappen ist auf der Brücke eine 1,70 m hohe Spritzschutzwand angeordnet, die aus Acrylglas, das punktförmig über Spiralfedern und Haltern mit der Stahlunterkonstruktion verbunden ist besteht. Die Tragfähigkeitsuntersuchungen der Acrylglasscheiben und der Halterkonstruktion erfolgten sowohl durch computergestützte Analyse (Brückenschwingungen) als auch durch Versuche. Die Wand wurde auf dynamische Last aus Schneewurf nach DIN 1794-1 bemessen. Die Gründung der beiden Widerlager und des ovalen Mittelpfeilers erfolgt auf 1,10 m bzw. 2,50 m dicken Fundamenten.

Bauherr
Freistaat Bayern
Autobahndirektion Südbayern

Baujahre
2005 – 2006

Anrechenbare Kosten
1,7 Mio. €
Bauwerksklasse 5

Leistungen
Bautechnische Prüfung
Bauüberwachung der Hilfskonstruktionen

Besonderheiten
Der Stahltrogquerschnitt wird hinter einem Widerlager in fünf Schüssen montiert und von dort über zwei zusätzliche Hilfsabstützungen eingeschoben. Um die gewünschte Gradiente zu erreichen, werden die Hilfspfeiler mit hydraulischen Pressen in definierten Bauzuständen aufgestapelt. Die Fahrbahnplatte wird danach abschnittsweise mit einem Schalwagen betoniert. Der Einschub und die Betonage der Fahrbahnplatte kann unter laufenden Verkehr mit nur kurzzeitiger Sperrung der BAB erfolgen.

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