Die bestehende Wohnanlage in der Gollierstraße und Westendstraße wurde durch die Modernisierung von Bestandsgebäuden sowie die Realisierung eines Neubaus zu einem zusammenhängenden baulichen Ensemble weiterentwickelt. Der Bau einer Tiefgarage sparte die oberirdischen PKW-Stellplätze ein.

Das Herzstück der neuen Anlage bildet der passgenau eingefügte dreigeschossige Neubau im Innenhof. Um u. a. die Belästigung der Nachbarschaft während der Bauzeit zu minimieren, wurde vom Bauherrn eine elementierte Holzbauweise vorgegeben. Infolge der relativ großen Spannweiten von bis zu ca. 7,0 m stellten sich bei der durchgeführten Variantenuntersuchung Brettsperrholz-Beton-Verbunddecken als die wirtschaftlichste Lösung heraus. Dadurch konnte zugleich die Schwingungsanfälligkeit der Geschossdecken minimiert sowie der Schallschutz optimiert werden.

Um den Bauablauf erheblich zu beschleunigen und eine Verunreinigung der sichtbar bleibenden BSPH-Deckenunterseite durch Betonage auf der Baustelle zu vermeiden, wurden die HBV-Deckenelemente als Fertigteile projektiert. Durch den Einsatz von Kerven als Verbindungsmittel konnte ein quasi-starrer Verbund der Betonplatten mit den BSPH-Elementen erreicht und die Deckenstärken entsprechend reduziert werden.

Die Erschließung der Wohnungen erfolgt auf der Nordfassade über einen Laubengang, der aus in eine Stahlkonstruktion eingelegten Stahlbetonfertigteilen konzipiert wurde. Um auf einen Brandschutzanstrich der feuerverzinkten Stahlbauteile verzichten zu können, wurde dabei eine Heißbemessung (F30) durchgeführt. Das Objekt wurde u. a. aufgrund der innovativen, wirtschaftlichen und nachhaltigen Bauweise mit dem „Ehrenpreis für guten Wohnungsbau 2018“ der Landeshauptstadt München ausgezeichnet.